WBS & Genossenschaften: Mieterleitfaden Deutschland

Sozialwohnungen & Wohnberechtigungsschein (WBS) 2 Min. Lesezeit · veröffentlicht 07. September 2025

WBS und Genossenschaften verstehen

Für viele Familien in Deutschland sind der Wohnberechtigungsschein (WBS) und Genossenschaftswohnungen ein Weg zu bezahlbarem Wohnraum. Dieser Abschnitt erklärt, welche Rolle der WBS bei der Zuteilung sozial geförderter Wohnungen spielt, wie Genossenschaften Wohnraum bereitstellen und worauf Mieter achten sollten. Wir beschreiben typische Voraussetzungen, die Finanzierungsanforderungen der Genossenschaften und welche Vorteile ein Genossenschaftsanteil bringen kann.

Bewahren Sie alle Nachweise zum Einkommen und zu Haushaltsmitgliedern sorgfältig auf.

Formulare und Unterlagen

Für den WBS benötigen Sie in der Regel einen Antrag, Einkommensnachweise und Identitätsdokumente; Genossenschaften verlangen oft zusätzliche Unterlagen wie Referenzen oder Schufa-Auskunft. Ein Beispiel für ein offizielles Antragspaket finden Sie beim Berliner Serviceportal für den WBS.[1]

  • Antrag auf Wohnberechtigungsschein (WBS) — Formular beim Wohnungsamt oder online.
  • Einkommensnachweise — Lohnabrechnungen, Bescheide über Sozialleistungen.
  • Identitätsdokumente und ggf. Meldebescheinigung.
Frühzeitige Vollständigkeit der Unterlagen beschleunigt die Wohnungsvergabe.

Rechte, Pflichten und gesetzliche Grundlagen

Mieter haben Anspruch auf grundlegende Wohnqualität; Pflichten und Kündigungsregeln finden sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) §§ 535–580a sowie in speziellen Fördergesetzen wie dem Wohnraumförderungsgesetz (WoFG).[2][1] Im Streitfall ist das Amtsgericht zuständig; dort werden Mietstreitigkeiten und Räumungsklagen verhandelt.[3]

Reagieren Sie rechtzeitig auf Schreiben vom Vermieter oder Amt, um Fristversäumnisse zu vermeiden.

Bewerbungsprozess bei Genossenschaften

Genossenschaften verlangen meist eine Bewerbung mit Formular, Vorlage der Mitgliedsbedingungen und die Prüfung der Zahlungsfähigkeit. Manche Genossenschaften arbeiten mit Wartelisten oder Punktesystemen.

  • Ausfüllen der Beitritts- und Bewerbungsformulare der Genossenschaft.
  • Vorlage der erforderlichen Nachweise (Einkommen, Referenzen).
  • Teilnahme an Besichtigungsterminen oder Informationsveranstaltungen.

Anwaltliche Hilfe und Gerichtliches Vorgehen

Wenn Verhandlungen mit Vermieter oder Genossenschaft scheitern, können Mieter Minderungsrechte geltend machen oder eine Klage einreichen. Kleinere Mietstreitigkeiten werden vor dem Amtsgericht verhandelt; höhere Instanzen sind Landgericht und Bundesgerichtshof für grundsätzliche Fragen.

Das Amtsgericht ist in der Regel erste Instanz für Mietrechtsfälle.

Häufige Fragen

Wer hat Anspruch auf einen WBS?
Personen und Haushalte mit geringem Einkommen, deren Einkommensgrenzen regional festgelegt sind; genaue Voraussetzungen nennt die zuständige Stelle.
Wie lange dauert die Ausstellung des WBS?
Die Ausstellungsdauer variiert je nach Amt und Vollständigkeit der Unterlagen; rechnen Sie mit einigen Wochen.
Muss ich Genossenschaftsanteile zahlen?
Ja, Genossenschaften verlangen meist einen einmaligen Anteil oder eine Geschäftsanteil-Einlage; die Bedingungen sind in der Satzung geregelt.

Anleitung

  1. Informieren: Prüfen Sie lokale WBS-Voraussetzungen und Formulare beim zuständigen Wohnungsamt.
  2. Unterlagen sammeln: Bereiten Sie Einkommensnachweise, Ausweise und Meldebescheinigungen vor.
  3. Antrag stellen: Reichen Sie den WBS-Antrag beim Amt ein (digital oder persönlich).
  4. Kontakt zur Genossenschaft: Bewerben Sie sich mit den geforderten Unterlagen und nehmen Sie an Besichtigungen teil.
  5. Entscheidung abwarten: Nach positiver Zuteilung unterschreiben Sie den Vertrag und zahlen ggf. Anteile.
Prüfen Sie jeden Mietvertrag sorgfältig auf Kündigungsfristen und Nebenforderungsklauseln.

Hilfe und Unterstützung / Ressourcen


  1. [1] Service Berlin - Antrag Wohnberechtigungsschein
  2. [2] Gesetze im Internet - BGB
  3. [3] Bundesministerium der Justiz - Informationen zu Gerichten
Bob Jones
Bob Jones

Redakteur & Forscher, Tenant Rights Deutschland

Bob verfasst und prüft Inhalte zum Mietrecht für verschiedene Regionen – mit dem Ziel, rechtliche Schutzrechte für Mieter verständlich zu machen und sich für Wohnraumgerechtigkeit einzusetzen.